Ein Morgen an einem Bergsee. Das glasklare Wasser zu den Füßen, die majestätische Kulisse der Berge darüber. Kein Mensch weit und breit. Auf dem Campingkocher brüht frischer Kaffee, während die Sonne langsam den Gipfel emporklettert. Für viele ist die Einsamkeit in der freien Natur genau das, was sie sich unter einem Wohnmobilurlaub vorstellen. „Wildcamping“ lautet das Zauberwort. Es klingt nach Lagerfeuer-Romantik, nach Nächten am Strand und nach dem Leben im Hier und Jetzt.
Doch ist es wirklich so einfach? Kann man mit dem Wohnmobil einfach überall übernachten? Leider nein. Aber die große Freiheit muss trotzdem kein Traum bleiben, wenn man die Regeln kennt und ein paar Tipps beachtet. Denn wer sich einfach so in ein Naturschutzgebiet stellt, der hört am nächsten Morgen vermutlich nicht das Zwitschern der Vögel, sondern das laute Klopfen der Ordnungshüter an der Wohnmobiltür, die einen dazu auffordern, sofort den Platz zu räumen. Wer dagegen auf einem Privatgrundstück an einem See steht und sich mit dem Besitzer geeinigt hat, darf die Einsamkeit in der freien Natur ungestört genießen.
Unter Wildcamping versteht man das Übernachten an Orten, die nicht speziell für das Camping ausgewiesen sind und an denen es keine externe Versorgung mit Strom, Wasser etc. gibt. Das muss nicht immer der verlassene See sein, sondern kann auch einfach ein Parkplatz im Grünen sein. Im Wohnmobilisten-Jargon benutzt man übrigens häufiger die Bezeichnung „frei stehen“. Häufig wird das nötig, wenn man ohne feste Route reist oder das eigentliche Ziel weiter entfernt ist und ein Stellplatz für eine Zwischenübernachtung gesucht wird.
In Deutschland kommt die Gesetzeslage Wohnmobilisten sehr entgegen. Man darf zur Wiederherstellung der Fahrtüchtigkeit überall übernachten, wo es nicht ausdrücklich untersagt ist. Das kann auch der Standstreifen an einer viel befahrenen Straße sein. Aber wer möchte das schon? Es gibt deutlich ruhigere und attraktivere Orte für eine Nacht im Freien.
Bevor man sich schlafen legt, sollte man immer eine Runde über den Platz gehen und abklären, ob wirklich nichts gegen eine Übernachtung spricht. Es kommt immer wieder vor, dass sich der Parkplatz im Morgengrauen als Marktplatz entpuppt und man von genervten Marktbeschickern geweckt wird. Auch auf Verladeplätzen und an Sportanlagen bricht gern plötzliche Hektik aus und man fühlt sich fehl am Platze.
Sofern die Schilder nichts anderes vorschreiben, finden Wohnmobilisten an diesen Orten häufig einen Platz für eine Nacht:
Wer gerne und oft frei steht weiß, dass es ein paar ungeschriebene Regeln gibt, an die sich Wohnmobilisten halten, um auch in Zukunft erwünscht zu sein. Wer eine Nacht frei steht, lässt keinen Müll zurück, dreht nicht die Musik auf und parkt nicht quer auf drei Parkplätzen, weil dann die Aussicht schöner ist. Ein bisschen Rücksichtnahme schadet nie und trägt dazu bei, dass Wohnmobilisten gern gesehen sind. Häufig kommt man mit den Menschen vor Ort ins Gespräch und bekommt Tipps für Ausflüge und Einkaufsmöglichkeiten. Es schadet nie, auch nach weiteren Stellplätzen zu fragen.
Keine ungeschriebene Regel, sonder tatsächlich Gesetz: Wer frei steht, darf kein offensichtliches Camping machen. Stühle, Tische und der Grill müssen verstaut bleiben. Dafür empfiehlt sich dann doch der klassische Campingplatz oder ein offizieller Wohnmobilstellplatz. Inzwischen gibt es auch kleine, naturnahe Campingplätze ohne große Zusatzangebote, die sich fast wie Wildcamping anfühlen.
Die Rechtslage in anderen europäischen Ländern ist zum Teil unübersichtlich und wird zum Beispiel in Frankreich je nach Region unterschiedlich umgesetzt. Als allgemeine Faustregel kann man sich merken: Im südlichen Teil Europas ist das freie Stehen unerwünscht und in der Regel verboten. Wer in Frankreich, Spanien, Italien oder Portugal unterwegs ist, ist gut beraten, nur auf ausgewiesene Stell- und Campingplätze zu fahren. Zum Glück gibt es in diesen Ländern ein großes und bestens ausgebautes Netz. In Österreich und der Schweiz sind die Regelungen je nach Region unterschiedlich. Hier sollten sich Reisende vor Urlaubsantritt schlau machen. So ist es in Österreich beispielsweise in der Region um Wien und in Tirol untersagt, frei zu stehen.
Wo sind sie denn nun, die Sehnsuchtsorte des Wildcampings? Keine Angst, es gibt sie. In Schottland beispielsweise ist das Wildcamping nicht grundsätzlich untersagt. Gleiches gilt für Schweden und Norwegen. Allerdings gilt auch hier: Reisende sollten aufmerksam sein, Rücksicht nehmen und das Angebot nicht ausnutzen.
Ein guter Tipp in jedem Fall ist sicherlich: Sprechen Sie mit den Menschen vor Ort. Ganz oft findet sich sogar ein Gasthausbesitzer, Landwirt oder schlicht Privatmensch, der nichts dagegen hat, wenn sie ein paar Nächte auf seinem Grund und Boden stehen. Der Wirt freut sich, wenn Sie in der Zeit bei ihm speisen. Der Landwirt hat möglicherweise einen Hofladen, in dem Sie einkaufen können. Grundsätzlich gilt: Wer freundlich ist und mit den Menschen vor Ort spricht, bekommt selbst mitten in der Urlaubssaison meistens einen guten Geheimtipp für einen schönen Platz im Grünen. Denn das macht den besonderen Reiz des Wohnmobil-Urlaubs aus: neue Orte zu finde und neue Wege zu gehen.
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